How-To: Fahrrad aufpumpen

von A7 Bikestore

Nein, du hast dich nicht verlesen, der Großteil der Google-Nutzer sucht tatsächlich diese beiden Begriffe in dieser Kombination: Fahrrad aufpumpen. In unserem Ratgeber geht es um das Aufpumpen von Fahrradschläuchen bzw. -reifen.

Viele fragen sich vielleicht, warum wir einen Ratgeber zu einem so banalen Thema wie Fahrradreifen aufpumpen machen. Pumpe drauf, pumpen, fertig. Aber so banal wie es auf den ersten Blick scheint, ist das Thema nicht. Es gibt drei unterschiedliche Arten von Fahrradventilen. Dabei werden die verschiedenen Ventilarten auch noch unterschiedlich bezeichnet. Manche Bezeichnungen sind aber Synonym zu verwenden.

Ventilarten und ihre Synonyme:

  • AV- Ventil: Autoventil, Schrader-Ventil
  • DV- Ventil: Dunlop-Ventil, Blitzventil, Fahrradventil, Normalventil, Presta-Ventil
  • SV-Ventil: Sclaverand-Ventil, Rennradventil, französisches Ventil

SV-Ventil

DV-Ventil

AV-Ventil

Tubeless-Ventile

Tubeless-Ventile sind spezielle Ventile und meistens als Sclaverand-Ventil oder Schrader-Ventil erhältlich. Anders als bei Fahrradschläuchen, bei denen das Ventil mit der Luftkammer, also dem Schlauch, verbunden ist, bestehen Tubeless-Ventile nur aus einem Ventil und Dichtungen. Tubeless heißt übrigens schlauchlos auf Englisch.

Zur Montage wird das Ventil in die Felgenbohrung gesteckt. In Verbindung mit einem Tubeless-Felgenband und dem Reifen entsteht eine luftdichte Kammer. Der Reifen kann somit ohne Schlauch gefahren werden. Zur zusätzlichen Abdichtung werden die Reifen noch mit einer Tubeless Milch befüllt, die kleine Beschädigungen oder undichte Stellen direkt verschließt.

Wo kann ich Fahrradreifen aufpumpen?

Fahrradreifen an der Tankstelle aufpumpen

Grundsätzlich kannst du dein Fahrrad überall aufpumpen. Du brauchst nur die richtige Pumpe oder den richtigen Adapter. Vor einer Reifenpanne ist kaum ein Radfahrer sicher. Klar gibt es Reifen mit sehr dicken Pannenschutzschichten und Dichtmilch, trotzdem kann es immer mal passieren, dass du unterwegs bist und dich die Luft aus deinem Reifen verlässt. Wenn dann keine Minipumpe zur Hand ist oder kein Fahrradhändler in der Nähe, sind Tankstelle oft die einzige Möglichkeit das Fahrrad wieder aufzupumpen. Eigentlich kannst du deine Reifen mit jedem Ventil an der Tankstelle wieder aufpumpen. AV, also Autoventile, kannst du ohne Adapter an die Luftstation anschließen. Für DV und SV Ventile brauchst du allerdings einen Ventil-Adapter. Die Adapter sind sehr klein und sehr einfach zu verstauen. Es schadet nie sich einen solchen Adapter irgendwo am Fahrrad zu befestigen. Im Falle einer Panne kann das sehr praktisch sein.

Wie pumpe ich die unterschiedlichen Ventile auf?

Anpassen der Pumpe

Wie oben schon erwähnt, gibt es drei verschiedene Ventilarten. Das Rennradventil (SV) und das Fahrradventil (DV) lassen sich mit dem gleichen Pumpenkopf aufpumpen. Für das Autoventil (AV) musst du den Pumpenkopf umbauen. Dazu muss der Pumpenkopf aufgeschraubt und der Einsatz des Kopfes und die dazugehörige Dichtung gedreht werden.

Besonderheit des SV-Ventils

Das AV- und das DV-Ventil lassen sich einfach aufpumpen. Den richtigen Pumpenkopf ansetzen und lospumpen. Bei SV Ventilen gibt es eine kleine Besonderheit. Bevor du den Pumpenkopf auf das SV Ventil setzt, musst du zuerst das Ventil aufschrauben. Dabei musst du aufpassen, dass du nur das Ventil öffnest und nicht den ganzen Ventileinsatz herausdrehst.

Erklärung zu den verschiedenen Ventilarten

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Was passiert bei zu wenig Luft?

Zu wenig Luft im Fahrradreifen kann zu Beschädigungen der Felgen führen. Aber warum? Die Luft im Reifen bildet einen Gegendruck zum Gewicht des Rades und des Fahrers. Wird dieser Gegendruck, also der Reifendruck, zu klein, fehlt das federnde Luftpolster zwischen Reifen und Felge. Alle Stöße, z.B. beim Hochfahren eines Bordsteins, werden dann ungefiltert an die Felge weitergegeben. Je nach Stärke der Schläge kann dies zu Dellen in der Felge führen.

Ein weiteres Problem bei zu wenig Luftdruck im Fahrradreifen ist, dass die Reifenwülste schneller aus den Felgenflanken springen. Dies liegt auch wieder am fehlenden Gegendruck. Wird der Reifen nicht vom Druck der Luft in die Felgenflanke gedrückt, rutscht er heraus. Das ist oft in Kurven der Fall. Im schlimmsten Fall rutscht der Reifen komplett von der Felge, ein Sturz ist dann nur noch schwer ab zu wenden.

Außer den schon genannten Punkten können wir noch einen stark steigenden Verschleiß der Reifen erwähnen. Durch den zu geringen Druck wird der Reifen wesentlich mehr gestaucht. Die Folge ist eine stärkere Verformung des Reifen unter Belastung. Zusätzlich steigt der Verschleiß der Karkasse des Reifens. Aus diesen Gründen solltest du immer auf die Luftdruckangaben für den minimalen Druck achten, diese stehen auf den Seitenwänden der Reifen.

Zu wenig Luft kann die Ursache für Felgenschäden zur Folge haben.

Mit zu wenig Luft kann der Reifen in der Kurve wegknicken.

Was passiert bei zu viel Luft?

Zu viel Luft im Fahrradreifen kann auch zu Schreckmomenten führen. Deshalb ist auch die maximale Druckangabe der Reifen zu beachten. Ist der Innendruck zu groß, kann die Luft den Reifen von der Felgen drücken.

Bei zu viel Druck kann es auch passieren, dass die Flanke der Felge gesprengt wird. Dies passiert aber nur sehr selten und bedingt meistens Vorbeschädigungen der Felgenflanke.

Aber bitte merk dir: Luft kann viel Kraft entfalten, deshalb vor dem Pumpen immer zuerst auf die maximale und minimale Druckangabe auf den Reifen achten.

Quelle: www.mein-fahrradhaendler.de